Der Eper Park

Text: Beate Homölle

Guten Tag! Nehmen Sie gerne Platz auf dieser Bank. Denn hier sitzen Sie gut.

Genießen Sie den Ausblick, und ich erzähle Ihnen etwas über den schönen Eper Park.

Am Ufer der Dinkel wurde dieser öffentliche Gemeindepark – früher auch Volkspark genannt – im Jahr 1926 angelegt. Viele Jahrhunderte zuvor war dieses Land noch Überschwemmungsgebiet und wurde als Viehweide genutzt. Es herrschte Armut und Arbeitslosigkeit, als man sich im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme entschloss, diese Parkanlage sozusagen als Antwort auf die schlechten Lebens- und Wohnverhältnisse der Stadtbevölkerung zu erschließen.

Die Dinkel entspringt übrigens in der Gemeinde Rosendahl-Holtwick im Kreis Coesfeld und mündet nach 89 Kilometern in Neuenhaus in die Vechte. Überquert man den Fluss über eine der zwei Brücken, gelangt man in den Rosengarten. Hier blühen im Frühjahr die herrlich duftenden Blüten der japanischen Kirschbäume. Die kleine Brunnenanlage mit den umgebenen Sitzbänken sowie die alte „Liebesbank“ an der kleinen Landzunge laden zum Verweilen ein. Der daneben im Jahr 2010 neu angelegte Festplatz wird jährlich für Veranstaltungen wie Konzerte, Schützenfeste, Oktoberfeste und vieles mehr genutzt. Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juli veranstaltet die Bürgerstiftung Gronau in dieser schönen Kulisse ein öffentliches „Frühstück im Park“.

Umringt von Bäumen wird der gegenüberliegende Sportplatz von den lokalen Fußball- und Turnvereinen gerne genutzt.

Im Hauptteil des Parks befindet sich der von den Eperanern auch liebevoll genannte „Ententeich“. Dieser wurde Anfang der 70er Jahre erbaut. In der Mitte steigt eine mehrere Meter hohe Wasserfontäne in die Höhe. Zahlreiche Enten tummeln sich, und auch Höckerschwäne sind hier beheimatet. Sie brüten im Frühjahr und jährlich schlüpfen mehrere Küken, die zu schönen Jungschwänen heranwachsen. Seit kurzem hat sich auch ein Nilgans Pärchen angesiedelt und wir hoffen, dass die beiden noch länger in Epe verweilen. Eine kleine Bitte am Rande: Bitte füttern Sie die Vögel nicht!

Wenn früher im Winter die Eisschicht auf dem Teich dick genug war, tummelten sich auf dem Ententeich viele Kinder und Jugendliche zum Schlittschuh laufen und drehten ihre Runden. Heute ist das aus Naturschutzgründen nicht mehr gestattet. Als Alternative wurde eine Skateboard-Bahn angelegt, und man trifft dort immer wieder Jugendliche, die dort ihre Kunststücke vorführen. Den kleinen Hügel dahinter nutzen die Kinder im Winter gerne zum Rodeln. Für die Kleineren unter uns gibt es zwei Spielplätze mit modernen Spielgeräten.

Am Ende des Parks, vor der Unterführung der Bahntrasse, steht am Dinkellauf einer von 13 Dinkelsteinen des Künstlers Mandir Tix aus den Niederlanden, die zur Landesgartenschau im Jahr 2003 entlang des Dinkelufers aufgestellt wurden. Die Inschrift ist auf Deutsch und Niederländisch in den Stein gemeißelt: „Still sitzen, niets doen, der Frühling kommt, en het gras groeit ganz vanzelf“. Der Bürgerverein Dinkel-Aue engagiert sich für die Erhaltung dieser Kunstwerke.

Verweilen Sie noch ein wenig auf dieser Parkbank und genießen Sie den Blick auf die wunderschönen Bäume und die im Sommer blühenden Beete und Stauden. Die Baumallee direkt an der Dinkel ist wunderschön, und zu bestimmten Tageszeiten ergibt sich ein herrliches Lichtspiel auf die grünen Wiesen und das fließende Dinkelgewässer.

Literaturnachweis:

  1. Tourist Info Gronau, Eper Park www.gronau-inside.de
  2. Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) GeodatenKultur, https://www.lwl.org/
  3. Borck, Martin, 2015, Paradies ohne Besucher, www.wn.de
  4. Borck, Martin, 2018, Dinkelstein im Park hat wieder Farbe, www.wn.de
Beate Homölle